Streetwear mit Haltung Warum Der Schütze heraussticht

 

In einer Zeit, in der Streetwear oft mehr Schein als Sein ist, gibt es Marken, die sich bewusst gegen den Strom stellen. Der Schütze ist eine davon. Statt sich dem kurzlebigen Hype zu beugen, setzt die Berliner Streetwear-Brand auf Werte, Haltung und eine klare ästhetische Vision. Wer sich mit Mode ausdrücken will – nicht nur stilistisch, sondern auch ideologisch – findet hier ein Zuhause.

Zwischen Asphalt und Aussage


Streetwear war schon immer mehr als nur Kleidung. Sie ist Rebellion, Identität, ein Stück Subkultur zum Anziehen. Was in den 80ern und 90ern in den Straßen von New York, Tokio oder Berlin begann, wurde schnell zum globalen Phänomen. Doch heute, im Zeitalter der Massenproduktion und Social-Media-Schnelllebigkeit, scheint der ursprüngliche Spirit oft verloren.

Der Schütze erinnert daran, dass Streetwear nicht nur eine Stilfrage, sondern auch eine Haltung ist. Die Marke versteht Kleidung als Statement – wortwörtlich. Ihre Designs sind mutig, politisch aufgeladen und oft unbequem im besten Sinne. Kein schnelles Trend-Jagen, sondern tief verankerte Botschaften, die zum Denken anregen.

Name mit Symbolkraft


Schon der Name ist Programm: Der Schütze – ein Begriff, der im Deutschen sowohl astrologisch als auch militärisch gelesen werden kann. Doch wer hier martialische Macho-Ästhetik erwartet, liegt falsch. Vielmehr steht der Schütze als Sinnbild für Zielgerichtetheit, Wachsamkeit und Mut zur Position.

„Wir wollen Haltung zeigen, ohne zu predigen“, sagt Mitgründerin Elif Arslan. „Der Schütze ist für uns jemand, der Verantwortung übernimmt – für sich selbst und seine Umwelt. Das spiegelt sich in jedem einzelnen Teil unserer Kollektionen wider.“

Designs, die sprechen


Ein Hoodie ist ein Hoodie – bis er etwas sagt. Der Schütze nutzt Mode als Sprachrohr. Auf den Pieces finden sich Statements wie „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“, „Poetisch radikal“ oder „Du bist nicht neutral, du bist leise“. Diese Slogans sind nicht zufällig gewählt. Sie entstehen aus einem kollektiven Prozess, bei dem Designer:innen, Aktivist:innen und Künstler:innen zusammenkommen.

Visuell bewegt sich die Marke zwischen Minimalismus und Provokation. Klare Schnitte, monochrome Farben, kombiniert mit starken Typografien und Symbolik. Die Kleidung fällt auf – aber nicht, weil sie laut ist, sondern weil sie etwas zu sagen hat.

Nachhaltigkeit trifft Subkultur


Ein weiterer Grund, warum Der Schütze heraussticht: die konsequente Umsetzung nachhaltiger Prinzipien. Faire Produktion, Bio-Baumwolle, recycelte Materialien – für die Marke ist das kein Marketing-Gag, sondern gelebte Realität. Dabei geht es nicht nur um das Wie, sondern auch um das Warum.

„Nachhaltigkeit bedeutet für uns Verantwortung“, erklärt Elif. „Wir können nicht über Gerechtigkeit sprechen und gleichzeitig in Sweatshops produzieren lassen. Unsere ethischen Werte müssen sich in jedem Schritt widerspiegeln – von der Skizze bis zum Versand.“

Auch die Produktionspartner werden mit Bedacht gewählt – oft kleine europäische Manufakturen, in denen faire Arbeitsbedingungen selbstverständlich sind. Die Stückzahlen sind limitiert, um Ressourcen zu schonen und Überproduktion zu vermeiden.

Community statt Konsumenten


Was Der Schütze ebenfalls besonders macht, ist das Verständnis von Mode als Dialog. Die Marke sieht ihre Kund:innen nicht als bloße Käufer:innen, sondern als Teil einer Community. Über Social Media, Pop-ups und kreative Kollaborationen entsteht ein Raum, in dem Austausch, Diskussion und Zusammenarbeit gefördert werden.

So gab es z. B. im Frühjahr eine Capsule Collection gemeinsam mit jungen Künstler:innen aus migrantischen Communities, die sich mit dem Thema „Zugehörigkeit“ auseinandersetzte. Die Kleidungsstücke wurden nicht nur verkauft, sondern im Rahmen einer Ausstellung präsentiert – inklusive Lesungen, Talks und Workshops.

Kritisch, aber nicht zynisch


In einer Welt, in der sich viele nur über Ironie oder Zynismus abgrenzen, geht Der Schütze einen anderen Weg. Die Marke ist kritisch, ja – aber ohne den Glauben an Veränderung zu verlieren. Sie positioniert sich klar gegen rechte Tendenzen, Sexismus, Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit, bleibt dabei aber offen für Dialog und kreative Lösungen.

Diese Haltung zieht auch Menschen an, die sich in der klassischen Streetwear-Szene nicht immer repräsentiert fühlen – FLINTA*, queere Menschen, BIPoC, politische Aktivist:innen. Für sie ist Der Schütze mehr als eine Modemarke: ein Ort, an dem sie gesehen und gehört werden.

Fazit: Haltung ist das neue Schwarz


derschütze ist keine Marke, die sich jedem gefallen will – und genau darin liegt ihre Stärke. In einer Zeit, in der sich viele Brands über Influencer-Relevanz oder Y2K-Retroästhetik definieren, bleibt Der Schütze kompromisslos ehrlich. Hier geht es nicht um Likes, sondern um Haltung.

Wer also Streetwear nicht nur tragen, sondern leben will, sollte einen Blick riskieren. Denn am Ende ist Mode immer auch eine Frage: Wofür stehst du eigentlich?

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